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Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47615,2 - 47618,4
Troi nimmt als
Beraterin am Kunstunterricht teil. Eric, einer der
Schüler, versucht aus Ton einen Vogel zu
modellieren und diesen dabei so realistisch wie
möglich zu gestalten. Troi will ihm bei der
Vermittlung der Gefühle helfen, dies scheint
allerdings bei Data, der ebenfalls an der
Modellierstunde teilnimmt, viel nötiger zu sein.
Data hat ein Padd modelliert und verkündet stolz,
dass die Abweichung in der Größe weniger als 1,3%
beträgt. Troi rät ihm, seine Phantasie und
Abstraktionsfähigkeit mit einzubringen und schlägt
vor, einmal Musik zu modellieren. Data formt einen
Notenschlüssel, Troi resigniert und sagt: "Es
ist ein Anfang."
Auf der Brücke hat
man unterdessen einen aus der Bahn geratenen Kometen
entdeckt, dessen Flugbahn den Schluss zulässt, dass
er aus dem D'Arsay-System kommt und ca. 87 Mio. Jahre
unterwegs ist. Er besteht aus einem festen Kern mit
einer Hülle aus einem Helium-Wasserstoff-Gemisch.
Während der Sensorenabtastung kommt es zu einer
Lichterscheinung aufgrund eines Sensorenechos,
welches aber kompensiert werden kann. Das Scannen
kann mit niedriger Intensität fortgesetzt werden und
wird weitere 39 Stunden andauern.
Unterdessen holt
Beverly Troi in ihrem Quartier zum Training mit Worf
ab, als sie dort eine Art Artefakt entdecken. Beverly
vermutet, dass entweder Will oder ein heimlicher
Verehrer das Objekt dort abgestellt hat, Troi ist
belustigt und beide gehen zum Training, während auf
dem oberen Teil des Artefaktes ein Symbol erscheint.
Erneut in einer
Kunststunde modelliert Data diesmal eine Maske. Troi
ist verblüfft, erkennt sie doch in der Struktur der
Maske Ähnlichkeiten mit dem Objekt aus ihrem
Quartier und fragt Data, ob er dort gewesen sei. Data
verneint und meint, das Bild sei einfach in seinem
Kopf erschienen. Data hat keine Erklärung dafür.
Unterdessen bemerkt Eric, dass auf seinem Terminal im
Klassenzimmer merkwürdige Symbole erscheinen.
Im Maschinenraum
erscheinen diese Symbole auch, sie verbreiten sich im
gesamten Computersystem. Geordi hat ermittelt, dass
sie über die Replikatoren und Sensoren ins System
eingedrungen sind und beginnen, es umzukonfigurieren.
Riker schlägt vor, die Hülle des Kometen mit einem
Phaser zu schmelzen, Data ist abwesend, denkt über
die Symbole nach und erkennt diese, weiß allerdings
nicht, woher er das Wissen hat. Neben Bedeutungen wie
"Weg", "Bewegen" und
"Grenze" erkennt er auch ein sehr häufig
auftretendes Sonnensymbol mit der Bedeutung
"Tod".
Das Freischmelzen
des Kometenkerns legt eine komplexe, unregelmäßige
Struktur frei. Mutmaßungen über diese Struktur
enden in der These, dass es sich um ein
Informationsarchiv einer fremden, untergegangenen
Kultur aus dem D'Arsay-System handelt, welches seine
Informationen nun über den Sensorenstrahl freigibt.
Picard vermutet, dass nicht nur der Schiffscomputer
sondern vielleicht auch Data mit dem Archiv verbunden
sein könnte, worauf dieser zusammen mit Geordi eine
Diagnose seiner Systeme durchführen will. Picard und
Riker beschließen, vorsichtig vorzugehen und im
Falle von Gefahr die Verbindung sofort zu
unterbrechen.
In Picards Raum sind
mittlerweile viele Artefakte aus dem ganzen Schiff
zusammengetragen worden. Die Ausbreitung im Computer
ist vorerst gestoppt worden. Picard interpretiert in
die Artefakte zeremonielle, rituelle Funktionen
hinein. Er vermutet, dass es sich beim Kometenkern um
eine Bibliothek eines fremden Volkes handelt. Riker
und Picard entdecken ein halbmondförmiges Symbol, das
immer im Hintergrund aufzutreten scheint.
Auf dem
Maschinendeck läuft unterdessen Datas Diagnose. Data
verspürt eigenartige Wahrnehmungen, schließlich
einen Impuls, und fragt Geordi, wie es sei, den
Verstand zu verlieren. "Ich bin nun anders"
sagt er, Geordi macht ihm Mut und trennt die
Verbindung Datas zu den Analysesystemen des Schiffs.
Daraufhin verändern sich die Schaltkreise in Datas
Kopf, der noch immer geöffnet ist. Seine Stimme hat
sich verändert, als er sagt: "Masaka erwacht
jetzt." Er hat ein Sonnensymbol auf der Stirn
und eine mit Symbolen versehene Platte auf der Brust.
Als Picard hinzukommt,
sitzt Data auf dem Warpkern und grinst, verkündet,
er ist Ihat, Data sei fort. Picard ruft Troi hinzu,
Data äfft ihn nach. Picard fragt nach dem Archiv,
Ihat bezeichnet dieses als "Masakas Stadt".
Picard fordert, Masaka zu treffen, Ihat antwortet
Masaka sei der Tod und Picard solle fliehen. Als Troi
hinzukommt, wird sie von Ihat als Masaka erkannt und
er wirft sich vor ihr auf den Boden, als er sich
erhebt, hat er eine andere Brustplatte.
Geordi analysiert
Datas veränderte Schaltungen und entdeckt mindestens
14 Verhaltensknoten, die jeweils eine andere
Persönlichkeit in Data repräsentieren; Data wird
transformiert.
Picard sucht Data in
seinem Quartier auf und wünscht, Ihat zu sprechen,
worauf Datas Persönlichkeit wechselt. Er erkennt
seinen Irrtum mit Troi. Er berichtet, Masaka sei
seine Königin, beschreibt sie als faule Person, die
viel schläft. Nur Korgano könne Masaka aufhalten,
dann verändert er sich zu einer ängstlichen Person.
In diesem Moment
aktiviert das Archiv einen Traktorstrahl und
übermittelt einen Energieimpuls darauf, Data hat
Angst, hält Picard fest, der gehen will und wird
erneut zu Ihat und verkündet: "Masaka ist
wach." Picard verlässt Data, während der rote
Alarm durch das Schiff gellt.
Im Zehn Vorne ist eine
Art Tempel mit Pflanzen entstanden. Troi, Geordi,
Picard und Worf untersuchen die dortigen Artefakte.
Picard vergleicht Masaka mit einer Sonne und einer
Königin und erinnert, dass Data eine weitere
Bedeutung - Tod - angeführt hat. Auf der Rückseite
einer Säule entdecken sie das Halbmondsymbol. Sie
kehren auf die Brücke zurück.
Geordi hat
ermittelt, dass die Artefakte aus Schiffsmaterie
entstanden sind. Die Beobachtungslounge ist zu einem
Sumpf geworden und Deck 12 ist nun ein Aquädukt.
Picard beschließt schweren Herzens, das Archiv zu
zerstören. Da die Waffen nicht mehr funktionieren,
muss ein Torpedo von Hand konfiguriert werden.
Im Maschinenraum
funktioniert auch die Konfiguration des Torpedos
nicht. Als Geordi diesen öffnet, ist er voller
Schlangen. Mit einem Mal erscheint ein riesiges
Sonnensymbol auf dem Hauptbildschirm des
Maschinendecks, Tempelteile entstehen und auch
Pflanzenteile. Worf und Geordi wollen das
Maschinendeck verlassen, werden aber von Feuer im
Gang aufgehalten und initiieren einen Nottransport
vom Maschinendeck weg.
Die Brücke nimmt
ebenfalls immer mehr die Gestalt eines Urwaldtempels
an. Worf berichtet, das bereits 20% des gesamten
Schiffs transformiert wurden und weder Antrieb noch
Waffen vorhanden sind. Das Archiv transformiert die
DNA und alle Molekularstrukturen der Enterprise.
Picard wird das alles nicht zulassen. Da der Strahl
nicht unterbrochen werden kann, versucht Geordi, das
Transformationsprogramm in den Schiffssystemen zu
unterbrechen. Picard wird versuchen, Masaka zu finden
und mit ihr zu reden. Er geht zu Data.
Data sitzt in seinem
Quartier an einem kleinen Feuer, er ist nun ein alter
Mann, dem kalt ist. Picard erfährt, der alte Mann
ist Masakas Vater. Nur Korgano kann mit Masaka reden.
Es erscheint eine Stichflamme und Data ist nun wieder
Ihat. Befragt nach Korgano antwortet er: "Er
verfolgt sie jetzt nicht mehr." Picard bietet
sich als Opfer statt Ihat für Masaka an. Ihat stimmt
ihm zu: "Besser sie als ich!" Um Masakas
Aufmerksamkeit zu erregen, empfiehlt Ihat Picard,
Masakas Tempel zu bauen, dafür braucht man Masakas
Zeichen, welches er von dem alten Mann erfragen soll.
Ihat beschreibt Masakas Grausamkeit, fängt
schließlich doch an, Masakas Zeichen zu beschreiben:
"Eine Linie wie der endlose Horizont, eine Kurve
wie..." und bricht dann ab, weil Masaka ihn
gefunden hat. Data wird erneut zum alten Mann. Picard
führt Datas Hand durch den Sand auf dem Boden in
Datas Quartier und wiederholt Ihats Beschreibung des
Symbols. Beim zweiten Anlauf setzt der alte Mann den
Satz fort: "... wie der abfallende Hügel, ein
Punkt wie ein entfernter Vogel, ein Strahl, wie eine
aufgehende Sonne." Data transformiert
unmittelbar danach wieder in den ängstlichen
Charakter, berichtet, dass alle anderen zum
tagelangen Sterben nun weggeschickt wurden, dann
verharrt Data bewegungslos, das Symbol und die
Brustplatte verschwinden.
Auf der Brücke
entschließt sich Picard, das Symbol, welches der
alte Mann beschrieben hat und Geordi im
Schiffscomputer lokalisieren konnte, in das
Transformationsprogramm einzugeben. Bedenken
zerstreut Picard, da Ihat sein Leben gegeben habe, um
es Picard zu übermitteln.
Picard, Troi und
Worf versammeln sich auf einem noch nicht
transformierten Deck der Enterprise und Geordi gibt
das Symbol in das Programm ein. Darauf transformiert
sich das Deck in Masakas Tempel. In diesem entdecken
sie zum ersten Mal das Sonnen und Halbmondsymbol
zusammen abgebildet. Picard lässt die Äußerungen
der verschiedenen Charaktere in Data nochmals Revue
passieren. Worf interpretiert das Halbmondsymbol als
Geweih oder Hörner eines Tieres. Picard vermutet,
dass es das Symbol für Korgano ist, der als einziger
nach Aussage aller Masaka kontrollieren kann. Er
referiert, dass in vielen Kulturen Gut und Böse
personifiziert und in Göttern verehrt werden.
Unterdessen wird
Data in seinem Quartier wach, legt die selbst
gefertigte Maske an und verlässt sein Quartier,
überwältigt die Wachen vor der Tür.
Unterdessen
philosophieren Troi, Worf und Picard weiter über die
Bedeutung der Symbole in Masakas Tempel. Sie
vergleichen die Symbole von Korgano und Masaka mit
Sonne und Mond, die die Positionen tauschen, wie
mächtige Herrscher, die sich in der Herrschaft
ablösen. Plötzlich erscheint Data auf dem Thron,
Picard stellt sich ihm vor. Data antwortet, dass
Masaka ihn nicht anhören werde.
Auf der Brücke hat
Geordi das Symbol für Korgano gefunden. Picard
wünscht, dass Geordi dieses Symbol ebenfalls in das
Transformationsprogramm eingeben soll. Erneut
äußern die anderen ihre Bedenken, die Picard
wiederum zerstreut. Korgano sei Masakas Nemesis,
außerdem gäbe es keine Alternative. Nach der
Eingabe des Symbols materialisiert sich Korganos
Maske auf der Computerkonsole. Picard erläutert
erneut, dass es sich bei dem Ganzen um einen Ritus
und Mythos handele. Er will sich in den Ritus
integrieren und Korgano spielen. Da in zwei Stunden
von dem Schiff nichts mehr übrig sein wird, bleibt
ihnen auch keine Wahl, Picard will improvisieren.
Picard betritt
Masakas Tempel mit der Maske von Korgano und wird von
Masaka auch sofort als Korgano erkannt. Masaka
beschreibt Korgano als geschickten Jäger, sich als
mächtige Beute. Picard fragt, ob Masaka immer Beute
bleiben will. Masaka dachte, allein zu sein und den
Himmel nicht teilen zu müssen. Picard vermutet, dass
Masaka ohne Korgano nicht vollständig ist.
Masaka stimmt zu und räumt ein, müde zu werden. Man
einigt sich auf eine weitere Jagd, schließlich
schläft Masaka-Data ein.
Ein Rumpeln geht durch
das Schiff und alle Transformationen verschwinden in
Sekundenschnelle.
Data und Picard
stehen in dem Gang, der sich in Masakas Tempel
verwandelt hatte. Data fragt Picard:"Habe ich
wieder geträumt?"
Der Traktorstrahl
wurde deaktiviert, Datas Maske ist als einziges
Artefakt übriggeblieben, da er diese Maske selbst im
Kunstunterricht modelliert hatte. Data erklärt
Picard, dass er mehr als 1000 Persönlichkeiten in
sich hatte und bezeichnet dies als eine
bemerkenswerte Erfahrung. Picard sagt: "Sie waren
eine ganze Zivilisation!"
Bewertung
Diese Episode ist
ein Highlight der siebten Staffel, obwohl die
Handlung ein wenig gerafft dargestellt werden musste.
Die Kontraste zwischen moderner Technik und Ritualen
und Mythen erzeugt beim Zuschauer besonderes Interesse
an der Handlung. Die sich immer weiter steigernden
Transformationseffekte und die verschiedenen
Persönlichkeiten, die sich in Data manifestieren,
beleben die Handlung.
Da eine gewisse
Nähe zwischen Picard und alten Kulturen bekannt ist,
erscheint es nur logisch, wie sich die Situation
schließlich auflöst. Einmal mehr zeigt sich, dass
mit Gewalt und übereiltem Handeln kein Erfolg
erzielt werden kann, wenn es darum geht, andere
Kulturen zu begreifen und einen Dialog mit ihnen
herzustellen. Zu keiner Zeit wird die Transformation
als aggressiver Akt einer fremden Macht angesehen,
sondern immer als Kommunikationsversuch.
Auch die Effekte
kommen in dieser Episode nicht zu kurz, die Kulissen
sind anspruchsvoll, die Effekte um den Kometen und
die Zerstörung seiner Hülle gut gemacht. Die
mystische Atmosphäre kommt jederzeit gut herüber.
Data als multiple
Persönlichkeit wird wie immer überzeugend
dargestellt. Einzig die Person des Picard zieht zu
schnell zu richtige Schlüsse, welches allerdings
durch die etwas zu komplexe Handlung bedingt ist.
Auch der Einstieg in
die Episode hat Witz und greift eine der vielen
liebenswerten Schwächen Datas auf. Auch die
Freundschaft zwischen Beverly und Troi und das schon
oft gezeigte gemeinsame Training werden mit
eingeflochten.
Die Konstruktion des
Mythos einer fremden Kultur ist gelungen, folgt sie
doch, wie Picard auch analysiert, dem alten Ansatz,
Gut und Böse als wechselwirkende zentrale Kräfte zu
definieren. Stets untermalt von Flötenmusik werden
die Szenen nicht als bedrohlich sondern nur als
exotisch eingestuft.
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