Episodenbeschreibung
31. Juli 2151
Captain Archer kommt zu einer Konferenz auf die Brücke und man bespricht
aktuelle Ergebnisse der letzten Scans. Nachdem einige langweilige
Phänomene aufgezählt wurden kommt man schließlich auf einen bewohnten
Planeten zu sprechen und es versteht sich von selbst, dass jeder
begierig darauf ist ihn zu erkunden.
Als die Enterprise im
Orbit um den Planeten ist stellt man fest, dass die Zivilisation
noch recht unterentwickelt ist. Der Captain beschließt ein Außenteam
loszuschicken, da nur minimale kosmetische Korrekturen notwendig
sind, um wie ein Einheimischer auszusehen. Hoshi Sato kümmert sich
in derweil um die Erstellung einer Übersetzungsmatrix, damit die
Crew die Sprache der Außerirdischen sprechen kann. T'Pol entdeckt
ungewöhnlicherweise eine Antimaterie-Signatur auf dem Planeten und
so fliegen neben Hoshi noch Archer, Trip und T'Pol als Außenteam
zum Planeten.
Man teilt sich bei Nacht
in zwei Gruppen auf und Archer findet mit Trip ein Geschäft, aus
dem die Signatur des Antimaterie-Reaktors zu kommen scheint. Sie
brechen ein, werden aber von einer Frau mit einer Waffe ertappt,
die sie beschuldigt, dass sie für die aktuellen Krankheitsfälle
verantwortlich sind. Bevor sie weiter sprechen kann wird sie von
T'Pol von hinten mit einer Phasenpistole betäubt. Der Captain ist
darüber nicht so glücklich und Hoshi findet heraus, dass es sich
bei der Frau um eine Apothekerin namens Riaan handelt.
Während der Rest des
Außenteams zum Shuttle zurückkehrt, bringt der Captain Riaan in ihr
Haus zurück, wo er mit ihr nach deren Erwachen redet. Sie glaubte,
dass Archer für den Besitzer des Geschäfts arbeiten würde, doch
dieser versichert ihr, dass er nur ein Reisender aus einer fremden
Stadt ist. Die beiden freunden sich an und Archer will am nächsten
Tag zurückkommen, um mit ihr über die Krankheitsfälle zu reden.
Als Reed auf der Enterprise
festgestellt hat, dass der Reaktor von einem Schild und einem Dämpfungsfeld
geschützt wird, besuchen Trip und der Captain am Morgen den Laden
erneut. Da er nun geöffnet ist finden sie auch den Besitzer Garos
vor, und durch einen Scan erkennt Archer, dass er kein einheimischer
Bewohner ist - sondern ein Malurianer. Der Captain will wissen, für
welchen Zweck er den Reaktor benötigt, und der Geschäftsbesitzer
beteuert, ihn nur für den alltäglichen Gebrauch zu benutzen. Auch von
den Krankheiten weiß er nichts.
Auf der Enterprise stellt
Doktor Phlox die Ursache schließlich fest: Die Krankheiten sind
auf einen toxischen Stoff zurückzuführen, der aber nur von höher
entwickelten Zivilisationen verwendet wird. Der Captain kehrt zu
Riaan zurück und erfährt, dass in einigen Nächten immer Karrenlieferungen
mit seltsamen Kisten vom Geschäft weggebracht werden. Sie und der
Captain beobachten also in der folgenden Nacht das Geschäft und
als kurzzeitig der Übersetzer ausfällt küsst Archer Riaan, da diese
sonst etwas bemerken würde. Schließlich holt jemand Kisten vom Laden
ab und beide folgen dem Fremden zu einer Lichtung.
Dort werden die Kisten
von einem Raumschiff aufgenommen und Riaan ist natürlich vollkommen
überrascht. Bevor ihr der Captain alles erklären kann, kommt es
zum Zweikampf zwischen dem Boten der Ware und Archer. Archer kann ihn
überwältigen und entdeckt, dass er nur eine Maske trägt. In Wirklichkeit
hat er grüngeschuppte Haut und ist ein Malurianer. Archer nimmt
ein Gerät, das er bei sich trägt, an sich und geht mit Riaan zurück
zum Geschäft. Da die Apothekerin auf einer Erklärung besteht, erzählt
Archer ihr alles über die Enterprise und die Sternenflotte.
Durch das Gerät erlangen
die beiden Zugang zum Reaktorraum. Dort entdecken sie, dass die
Malurianer offenbar unterirdisch einen Rohstoff abbauen, der gesundheitsschädigend
ist. Da Archer die Anlage lahmlegen will, hat er den Plan, das Dämpfungsfeld
zu deaktivieren, damit die Enterprise den Reaktor wegbeamen kann.
Er aktiviert jedoch versehentlich den Alarm, wodurch das Schiff von
Garos in den Orbit kommt und die Enterprise angreift. Der Ladenbesitzer
ruft die Enterprise und rät ihnen das System zu verlassen - Archer
sei bereits tot.
Auf dem Planeten kann
der Captain das Dämpfungsfeld endlich deaktivieren und flieht mit Riaan
ins Freie. Die Enterprise kann gegen die malurianischen Schilde
nichts ausrichten. Man beamt jedoch den Reaktor vom Planeten und
direkt vor das gegnerische Schiff. Mit einem gezielten Torpedotreffer
explodiert er und die Schilde des gegnerischen Schiffes brechen
zusammen. Auf der Oberfläche kann der Captain in einem Feuergefecht
Garos ausschalten. Dem bleibt nichts anderes übrig als den Planeten
zu verlassen.
Nachdem man die Abbauvorrichtungen
entfernt hat, übergibt Archer am Ende der Apothekerin das Heilmittel
für die aktuellen Krankheitsfälle. Zum Abschied küssen sich beide und
Riaan will wissen, ob der Übersetzter des Captains erneut defekt ist.
Bewertung
Leider stellt "Die Saat" den Teifpunkt der bisher noch jungen ENT-Geschichte
dar. Die Handlung kann man so zusammenfassen: Das Triumvirat der
höchstrangigen Offiziere der Enterprise kommt auf einen unbekannten
Planeten, der Captain startet im Alleingang eine Rettungsaktion
und verliebt sich dabei in eine Alien-Frau. Wieso kommt einem das
nur so bekannt vor? Die Antwort: Das Drehbuch hätte man auch ohne
weiteres vor 35 Jahren bei TOS verwenden können.
So einfallslos die Folge auch ist, die Handlung
ist noch simpler gestrickt: Wieder einmal wird ein unterentwickeltes
Volk ausgebeutet und die Enterprise eilt zu Hilfe. Archer rettet
allein in bester Kirk-Manier das Volk und kommt natürlich in Versuchung
durch eine Außerirdische. Die anderen Charaktere treten vollkommen
in den Hintergrund, allenfalls T'Pol ist noch etwas wichtiger (auch das
kannten wir ja von Spock her). Zum jetzigen Zeitpunkt können einem
Phlox, Reed und Mayweather richtig leid tun, sie wurden bisher noch
kaum in Handlungen eingebunden und charakterlich ausgeleuchtet.
Das wird sich später noch ändern.
Die Spannung hält sich ebenfalls in Grenzen.
Von Anfang an ist jedem, der Star Trek schon gesehen hat, klar worauf
alles hinausläuft. Im Unterschied zu den Serien des 24. Jahrhunderts
kann man noch leichter künstlich Spannung erzeugen als vorher: Die
Oberste Direktive gibt's nicht, man braucht sich also keine Gedanken
machen, warum sich die Sternenflotte nicht in ein Volk einmischen sollte
- sie tut es einfach. Auch muss man keine weiteren zufälligen Umstande
erschaffen, durch die ein kleines Alienschiff für die hochentwickelte
Enterprise zur Gefahr wird. Im 22. Jarhundert sind fast alle
raumfahrenden Spezies weiter als die Menschen. Mit einem "Mangelhaft"
ist die Spannung also noch glimpflich davongekommen.
Die Spezialeffekte sind Standardkost. Die
Kulissen, Kostüme und das Alien-Makup wirkt stellenweise schon ziemlich
billig, jedoch kann die Gestaltung der Malorianer überzeugen.
Fazit: Die Episode ist die bisher schlechteste
der ersten ENT-Staffel, hoffen wir, dass wir nicht mehr von dieser
Sorte sehen müssen.
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