Episodenbeschreibung
Sternzeit: 47581,2
Alles beginnt in einem Shuttle. Miles O'Brien fliegt ins Parada-System und
zeichnet unterwegs ein persönliches Computerlogbuch der letzten 52 Stunden
auf. Er wird verfolgt und weiß nicht, ob das jemals jemand lesen wird und
ob er dann noch lebt.
Der Zeitpunkt, an dem alles, wie er sagt, begann schiefzulaufen, war an dem
Morgen, nachdem er nach DS9 zurückgekehrt war: Er wacht alleine auf und
setzt sich an den Frühstückstisch, wo er eine abweisende Molly vorfindet.
Einer sehr verhaltenen Keiko erzählt er, dass er bei den Paradas für
Sicherheitsvorkehrungen zu den Friedensgesprächen geschult wurde. Als Miles
Molly zur Tagesmutter bringen will, meint Keiko untypischerweise, sie würde
sie bringen.
O'Brien kommt zu seiner Arbeit und stellt fest, dass die Arbeit an den
Sicherheitsvorkehrungen ohne ihn begonnen hat. Der Techniker DeCurtis
handelt auf Commander Siskos Befehl. Daraufhin geht Miles verärgert zu
Commander Sisko und sieht unterwegs, wie sich Keiko mit ihm auf dem
Promenadendeck unterhält.
Wieder im Shuttle scannt der Chief nach Warpsignaturen und entdeckt die der
Mekong, einem Runabout der Station.
Er fährt mit seinem Computerlogbuch fort. Alles war sehr merkwürdig und
alle verhielten sich anders.
Auf der Ops fängt ihn Dr. Bashir ab und will ihn sofort zu einer
Untersuchung abkommandieren. Er hat auch schon ohne O'Briens Wissen mit
Commander Sisko gesprochen und dieser hat ihn freigestellt. Sisko stößt
dazu und befielt Miles, sich untersuchen zu lassen, denn dies wäre für den
Jahresbericht der Führungskräfte nötig.
Im Büro des Commanders entschuldigt sich Sisko dafür, dass er Miles
übergangen hat. Er will auch Informationen über die Paradas und O'Brien
erzählt ihm dass sie, was die Sicherheitsvorkehrungen angeht, ziemlich
paranoid sind und seit zehn Jahren in einem Bürgerkrieg stecken.
Sisko kommandiert ihn jedoch zur Reparatur der drei oberen Pylone ab,
obwohl die Vorkehrungen sein Job sind, das habe oberste Prorität.
Seltsamerweise hatte er vor seiner Reise alles überprüft.
Beim Hinausgehen erkundigt sich Miles noch über das Gespräch, das er
zwischen Sisko und seiner Frau beobachtete. Der Commander meint, es ginge
um Jakes schlechte Noten in der Schule.
Auf der Krankenstation wird Miles langsam ungeduldig, so ausführlich wurde
er noch nie untersucht. Als Julian ihn mit komischen Fragen und weiteren
Tests belastet, verliert O'Brien die Geduld und vermutet, er ist todkrank
und deshalb würden sich alle so seltsam verhalten, doch kaum erwähnt,
diagnostiziert Julian bei ihm vollkommene Gesundheit und Miles darf gehen.
Auf dem Promenadedeck trifft der Chief Jake. Dieser bittet um Hilfe bei
einem Schulprojekt und sie verabreden sich, damit Miles ihm helfen kann.
Danach meint Jake, seine Zensuren seien okay. Das wundert O'Brien.
Die oberen Pylone sind wirklich kaputt, aber es handelt sich um ein neues,
schwerwiegenderes Problem und er befürchtet, dass er sich damit noch
beschäftigen wird, während die Sicherheitsvorkehrungen für die Paradas
schon in vollem Gange sind. In einer Pause sieht O'Brien bei den
Vorkehrungen vorbei und trifft wieder auf DeCurtis vor den Räumen für die
Paradas. Als Miles sich das Quartier ansehen will, verweigert DeCurtis
ihm das. Das Sicherheitssiegel sei schon aktiv und nur Major Kira hat den
Zugangscode. Sofort ruft Miles Kira über die Com, doch mittendrin steigt
Commander Sisko in die Übertragung ein und weist Miles energisch an,
wieder an seine Arbeit zu gehen. Er geht ab, wartet aber um die Ecke und
sieht, wie DeCurtis das Quartier öffnet und hineingeht.
Wieder auf dem Promenadendeck, als Miles Jake fragt, ob etwas
Ungewöhnliches passiert ist, als er im Gamma-Quadranten war, platzt Kira
dazwischen und schickt Jake zu seinem Vater.
Zurück an seiner Arbeit an den Pylonen, findet O'Brien den Fehler. Doch
dieser ist tief im System versteckt und es sieht so aus, als ob er
absichtlich platziert wurde.
Nach der Arbeit am Abend erzählt Keiko ihm, dass Jake nicht kommen kann, da
es ihm nicht gut geht. Molly übernachtet außerdem bei einer Pflegefamilie
und als Miles sie berührt, weist sie ihn ab.
Zum Essen gibt es Fricandeau-Eintopf und Salat, aber nur für Miles, Keiko
isst etwas anderes und meint, sie hätte keinen Appetit. Die Blicke von
Keiko, als Miles die Gabel zum Mund führt, machen in misstrauisch und er
isst nichts davon.
Ob der Eintopf in Ordung war konnte er später nicht mehr feststellen, denn
Keiko hatte ihn schon weggeschüttet. Wenn er sie ansieht, hat er nur einen
Gedanken: Das ist nicht Keiko, seine Frau.
Im Runabout führt Miles weiter sein Logbuch.
An diesem Abend kann er nicht schlafen. Er wartet bis Keiko - oder wer
immer sie ist - ins Bett geht und durchforstet den Computer. Er lässt die
Station nach allem Ungewöhnlichem scannen, doch es gibt weder unbekannte
biologische Mikroorganismen, chemische Mittel mit bioaktiven Eigenschaften,
subharmonsiche Transmissionen, ungewöhnliche Neurowellenmuster, noch sind
Telepathen an Bord. Es sind auch keine Schiffe aus dem Gamma-Quadranten
in letzter Zeit angekommen. Nun geht er alle mündlichen Computerlogbücher
durch. Irgendwann stößt er auf das Signal "Zugang abgelehnt". Alle
Computerlogbücher sind, nachdem er zurückgekehrt ist, eingeschränkt
worden, aber eigentlich müsste er Zugriff darauf haben.
Auf der OPS versucht Miles unbemerkt in das Computersystem einzudringen,
muss aber DeCurtis vorher abwimmeln. Er entdeckt, dass einige Fallen in das
System eingebaut wurden, die er jedoch umgehen kann und lädt sich die
Logbücher herunter.
Die Computerlogbücher eröffen ihm, dass sie seinen Bericht über die
paradischen Sicherheitsvorkehrungen immer wieder durchleuchteten und sogar
die privaten Briefe an seine Frau lasen. Weiterhin findet er Hinweise auf
verschlüsselte Botschaften vom Parada-System.
Odo kehrt von einer Mission zurück und Miles erzählt ihm alles über die
seltsamen Vorgänge. O'Brien soll nichts unternehmen, ehe Odo den Verdacht
durch Beweise erhärten kann, dann wendet er sich an die bajoranischen
Behörden.
Nun fühlt sich Miles besser, jetzt, da er einen Verbündeten hat. In seinem
Quartier bastelt er sich etwas, um für später vorbereitet zu sein.
Odo zitiert ihn in sein Büro. Hier bringt der Sicherheitschef die
paradischen Rebellen zur Sprache. Die verschlüsselten Botschaften in den
Computerlogbüchern sind von den paradischen Rebellen, erklärt Odo. Als
Miles meint, die Friedensgespräche müssen abgesagt werden, denn das
verstößt gegen die Vereinbarungen mit der paradischen Regierung, merkt
Miles, dass Odo einer von "denen" ist. Gerade als sie ihn fassen wollen,
zündet er einen seiner Tricks, der Kira, Sisko, Julian und Odo blendet und
rennt davon. Durch sein technisches Wissen kann er Kraftfelder überwinden
und schafft es durch die Röhren bis zu einem Frachttransporter. Jake, den
er unterwegs trifft, ruft die Sicherheit und hält Miles zum Aufgeben an.
O'Brien beamt sich auf die Rio Grande und fliegt davon. Sisko versucht
ihn noch davon abzuhalten - mit Worten und Beschuss von der Station, aber
Miles dockt ab und entkommt.
Er öffnet einen Kanal zu Admiral Rollman auf der Sternenbasis 401. Er
versucht sie auf eine Konspiration hinzuweisen, doch sie rät ihm umzukehren
- keiner wird ihm etwas antun.
Es scheint so, als ob die gesamte Sternenflotte infiltriert ist. Dann
ändert er den Kurs und fliegt durch das Wurmloch.
Im Parada-System kann er sich mit einem geschickten Manöver in dem
Magnetfeld eines Mondes im System verstecken. Doch die Mekong hat offenbar
keine Zeit um ihn zu suchen und fliegt nach Parada II und der Transporter
beamt alle Besatzungsmitglieder auf die Oberfläche.
O'Brien dringt in eine unterirdische Anlage ein und trifft auf Commander
Sisko und Kira mit den paradischen Rebellen. Beide Parteien zielen mit
Waffen aufeinander. Ein Parada meint, O'Brien würde alles verstehen, wenn
er eine Tür öffnet. In dem Moment schießt ein anderer Parada und trifft
Miles. Die Tür öffnet sich und Julian kommt heraus um Miles zu helfen, doch
hinter ihm kommt ein weiterer O'Brien aus dem Raum.
Der O'Brien, der aus der Tür kam, ist der echte, der andere ist ein
Replikant. Er wurde von der paradischen Regierung geschaffen und hatte
vermutlich ein programmierten Auslösemechnismus in sich, der im Verlauf der
Friedensverhandlungen aktiv geworden wäre. Der Parada vermutet, dass der
Replikant ein Attentat verüben sollte. Sisko erfuhr durch ein Gerücht, dass
Miles O'Brien entführt und durch einen Replikanten, der dann stirbt,
ersetzt wurde, deshalb wurde er überwacht.
Bewertung
Eine Konspiration auf der Station. Alle verhalten sich merkwürdig und man
versucht Miles von Nachforschungen abzuhalten.
"O'Briens Identität" ist eine sehr spannende Episode und diese Spannung
hält sich bis zum Schluss, denn erst in den letzen Minuten wird alles
aufgeklärt. Dadurch, dass Miles die Erlebnisse in Logbuchform vorträgt und
bei einigen Szenen spricht, während er in der Vergangenheit Dinge tut, wird
man in eine krimiähnliche Stimmung hineinversetzt. Besonders als Miles den
Eintopf von Keiko probieren will, knistert es gewaltig. 6 Punkte gibt es
für die Spannung.
Sehr viele Special Effects gibt es nicht in der Episode. Man sieht das
Runabout durch das Wurmloch fliegen und von der Station abdocken, sowie ein
explodierendes Gerät, was Miles zur Flucht benutzt. Doch diese Epsode
braucht kaum Spezialeffekte und lebt von der Atmosphäre und der Story. 4
Punkte.
Obwohl die Handlung recht einfach gestrickt ist, hat sie ihren Reiz. Man
sieht die Crewmitglieder, wie sie sich konspirativ verhalten und kann sich
gut in O'Briens Lage hineinversetzen.
Die Geschichte wird sehr logisch erzählt und vor allem reißt sie den
Zuschauer mit, was auch an der Unwissenheit liegt, in der der Zuschauer
gelassen wird. Durch die Weglassung großer Ereignisse konzentrierte man
sich auf die kleinen Dinge, die O'Brien misstrauisch machen - was die Folge
noch realistischer macht. Die Episode zeigt außerdem, wie unberechenbar ein
perfektes Imitat einer Person ist und wie sich paranoides Verhalten
entwickeln kann. Hier vergebe ich 5 Punkte.
Ein Charakter, den man gar nicht zu sehen bekommt, ist Jadzia Dax und man
vermisst sie auch nicht. Diese Konspiration passt nicht zu ihrem Naturell
und so ließ man sie ganz weg.
"Ohne arrogant zu sein, ich bin ein Mann mit vielen Talenten..." - dieser
Ausspruch passt auf Miles Edward O'Brien wie die berühmte Faust aufs Auge.
Allein der letzte Satz von Sisko, dass der Replikant vielleicht auf eine
eigenartige Weise nur ein Held sein wollte, stößt etwas auf, aber das kann
diese gute Folge nicht schmälern - 5 Punkte gibt es dafür.
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