Richard Arnold - Interessantes und Wissenswertes (ys)
Gleich im Anschluss an Larry Nemecek gab sich ein weiterer Star Trek-Experte ein Stelldichein: Richard Arnold, der sich seit der allerersten reinen Star Trek-Convention kaum eine Con, gleich wo auf der Erdkugel, hat endgehen lassen, berichtete aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz.
Zunächst sprach er über die Entstehung von TNG; ursprünglich wollte Paramount die Serie ohne Gene Roddenberrys Mithilfe entwickeln. Während der Planungsphase zeigte sich aber, dass Roddenberrys Wissen über das Star Trek-Universum unverzichtbar war, so dass er schließlich doch in den Entstehungsprozess einbezogen wurde und man ihm weit reichende Mitspracherechte bei der weiteren Entwicklung einräumte.
Im weiteren zeigte Arnold eine Reihe von Fotos, die bei den Dreharbeiten und auf den Sets der verschiedenen Trek-Serien aufgenommen wurden: unter anderem besuchte sogar Ex-Präsident Ronald Reagon die Star Trek-Sets.
Sehr interessant war, dass die Außendreharbeiten zum ersten Teil der TNG-Episode "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert" im spanischen Teil von Los Angeles stattfanden, denn die dortigen Häuser und Straßen sehen dem San Francisco des vorigen Jahrhunderts, wo die Episode spielt, zum verwechseln ähnlich. Für den zweiten Teil wurden dann allerdings aufwändige Kulissen gestaltet.
Die Episode "Eine Handvoll Datas" hingegen wurde auf dem Gelände der Warner Brothers gedreht - die Western-Kulissen auf dem Paramount-Gelände mussten schon lange neuen Parkplätzen weichen.
Eine Publikumsfrage drehte sich um Brent Spiner: es kursiert das Gerücht, Spiner habe in der Episode "Zeitsprung mit Q" den ersten Borg gespielt. Arnold hatte das Gerücht ebenfalls schon gehört, verneinte aber: Spiner hat den Borg definitiv nicht gespielt, allerdings wusste er auch nicht spontan den Namen des Borg-Darstellers zu nennen.
Im Anschluss wurde gefragt, wie eigentlich die Sets aufgebaut sind. Arnold erläuterte, dass die Sets üblicherweise nur aus Sperrholz und ähnlich instabilen Materialien gebaut werden und bei weitem nicht so stabil sind, wie sie letztlich im Fernseher wirken. Eine Ausnahme sei nur die Star Trek-Experience in Las Vegas, da dort täglich hunderte von Besuchern hindurchströmen. Jene Kulissen sind aus Stahl und Eisen errichtet, um möglichst lange zu halten.
Schließlich kam Arnold noch darauf zu sprechen, dass mehrere Skripte von "Phase II" für TNG verwendet wurden.
"Phase II" sollte die zweite Star Trek-Serie werden, in der Kirk und Co. das Universum erforschen. Mit an Bord sollte unter anderem die Deltanerin Ilia sein. Das Studio verwarf die Idee aber, so dass daraus stattdessen der erste Kinofilm wurde. Da aber bereits Skripte zu mehreren "Phase II"-Episoden geschrieben waren, wurde einige davon Jahre später in TNG verwendet, so z.B. für die Episode "Das Kind". Am Inhalt der Skripte durfte nichts geändert werden, lediglich die Personen wurden ersetzt - so wurde nicht Ilia plötzlich schwanger, sondern Deanna Troi.
Dem leider nicht mehr sehr reichlich versammelten Publikum bot Richard Arnold am ersten Con-Tag damit zusätzliche Einblicke in das Star Trek-Universum, bevor er die Bühne für Herb "Boomer" Jefferson freigab.