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Robert Picardo (1) - oder: Von Operetten und "System upgrades" (tk)

Robert Picardo
Pünktlich um 16:30 h am Samstag begann Robert Picardo - der beliebte Darsteller des holographischen Doctors - sein Panel, er wurde unter tosendem Applaus begrüßt. Sogleich stellte er seine Sangeskunst unter Beweis, mit phänomenaler Stimme sang er das Lied "Quanto ladonna mobile" aus "Tinker, Tenor, Doctor, Spy" (dt. "Dame, Doctor, As, Spion"), danach begrüßte er seine Fans mit einigen deutschen Worten. Picardo spricht ein sehr gutes deutsch, obwohl er dann doch lieber auf englisch umschwenke, wie er meinte. Dennoch lockerte er den Rest seines Panels mit einigen deutschen Sprüchen immer wieder auf. Neben deutsch spricht Picardo auch italienisch. Er selbst bewundert, wie Europäer und besonders deutsche zu zwei oder sogar mehr Fremdsprachen erzogen werden und daß das in den USA nicht notwendig ist. Daher lernt er Fremdsprachen, außerdem findet er es schön, wenn er italienische oder deutsche Fans in ihrer Muttersprache begrüßen kann. Er gibt aber auch zu, daß er ein gutes Ohr für Sprache und Akzente hat und so auch sein Talent fördern kann. Ein Talent, was er seiner Meinung nach erst zu spät gefördert hat, ist seine Stimme, die aber trotzdem brilliant klingt. Sein großer Wunsch ist es, in einem Broadwaymusical mitzumachen. Bei Picardos Darbietungen kann man nur sagen, daß er auf dem besten dorthin ist, da er es versteht, seine klare Stimme im Gesang zu halten.

Während des Panels zeigte Picardo mehrmals, daß er mit seinem Musikgeschmack für Opern und klassischer Musik und durch seine tolle Stimme die Herzen der Fans begeistern konnte, baute er doch immer wieder Anspielungen auf Star Trek und VOY ein. Zwischen den Zeilen erkannte man schon, daß Picardo traurig ist, daß er das MHN nicht mehr spielen kann. Doch zwei Wochen vor der Con hatte der Darsteller des Doctors wieder die Gelegenheit, in die Rolle des MHNs zu schlüpfen, denn in Bremen wird ein sog. "Space Park" für Star Trek Fans geschaffen, an dem der Doctor neben zwei weiteren einer der bekannten Gesichter sein wird. Picardo wollte seinen Text in deutsch sprechen, aber da das die Produzenten ablehnten, da man sich seitens der Fans an die deutsche Stimme gewöhnt hätte, wollte Picardo den Text wenigstens auf deutsch aufsagen, damit bei der Synchro die Lippen passen, doch auch das war nicht erwünscht, was Picardo nicht nachvollziehen konnte, wie er erklärte.

Robert Picardo singt Nach einem weiteren Song las der Doctor einen Text auf deutsch vor, der von einer Satire seitens des MHNs und einem verletzten Crewmember handelt, allerdings hat der Doctor die Wesenszüge von dem Betriebssystem Windows 98 angenommen, was die Szene ins Lächerliche zog. Picardo präsentiert das sehr gekonnt und fragte bei ihm unbekannten Wörtern das Publikum.

Später erklärte er, daß die Hälfte seiner CD einer Benefiz-Foundation zu gute kommt, daher tut auch der Käufer etwas gutes. Nichtsdestotrotz versteigerte Picardo ein Foto mit der lachenden VOY-Crew, das alle unterschrieben haben. Er erklärte, es hätte einen Wert von 400 bis 600 $ und es würde eben dieser Foundation zu gute kommen. Das Gebot begann bei 100 EUR und schaukelte sich dann bis 300 EUR hoch.

Danach las Picardo ein Kapitel aus seinem selbstgeschriebenen und in den USA erschienenen "A hologram's handbook" vor, es handelte von dem Ereignis, wie der Doctor nun als Mann vollkommen bestückt wurde oder wie Picardo es ausdrückte: Er versuchte Janeway zu einem "system upgrade" zu überzeugen, damit auch der Doctor sein "wiener" hätte.

Auch viele Fragen aus dem Publikum beantwortete Picardo, er spielte bereits mit Tim Allen in "Hör mal, wer da hämmert", und er hält ihn für einen großartigen Schauspieler, der besonders in "Galaxy Quest" glänzte. Ferner engagiert sich Picardo für die "Planetary Society", damit eines Tages vielleicht die Vision in Star Trek Realität wird. Gemeinsamkeiten mit dem Doctor sieht Picardo im trockenen Humor, allerdings gibt er zu bedenken, daß der Doctor sehr arrogant ist und viele Leute nur als Narren bezeichnet, während er ähnlich arrogante Menschen nicht ausstehen könne, Picardo trennt das klar von seiner Person. Gemeinsam haben die beiden wieder ihre Liebe zur Musik und zum Gesang.

Sein aktuelles Projekt ist eine Rolle in einem Looney Toones Film mit Brendan Frasier, Steve Martin, Danny Elfman und Daffy Duck, wie Picardo grinsend erklärte. Der Film ist im "Roger Rabbit" Stil angelegt. Er hat eine Szene mit Steve Martin, dem Chairman von "Acme", der bekannten Firma aus den Road Runner Cartoons. Mehr wollte Picardo aber auch nicht verraten, ebenso wie bei dem Space Park.

Traurig wurde es dann, als Picardo den Abschied von VOY beschrieb. Als erster wurde Ethan Philipps (VOY: Neelix) verabschiedet, erst da wurde vielen klar, daß bald alles vorbei ist. Jeri Ryan (VOY: Seven) und Philipps weinten und alle waren sehr traurig. Allerletze Szene hatte Kate Mulgrew (VOY: Janeway), bevor die Kulissen abgerissen wurden. Leider war niemand mehr da, der Kate Goodbye sagen konnte, so kam der "Doctor" und die beiden waren alleine, sehr traurig, wie Picardo fand.

Auf die Frage, ob er seine VOY-Kollegen imitieren könnte, gab er eine Version von Garrett Wang (VOY: Kim) und Kate Mulgrew zum besten, Höhepunkt war jedoch die Imitation von Robert Beltran (VOY: Chakotay), der öfters seinen Text vergaß, besonders bei Technobabble Szenen. Im Gegensatz zu einigen Kritiken hat ihm das "Fair Haven" Szenario gefallen, da er einen Priester spielen konnte. Zum Schluß sang Picardo noch eine Ballade, da er traurig ist, nicht mehr den Doctor zu spielen.

Alles in allem einer der Höhepunkte der Convention, da Picardo eine sehr angenehmene und eloquente Person ist, der durch Charisma jeden in seine Bann ziehen konnte. Picardo ist dabei bis zuletzt Gentleman, wie sich auch auf der Conparty am Con-Samstag zeigte. Aufgrund seine Ausstrahlung war sein Panel etwas besonderes und sehr schön, es zu besuchen.

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