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Mark Allen Shepherd - Der gemütliche Darsteller von Morn

Gegen 10:15 Uhr am Samstagmorgen kam Mark Allen Shepherd auf die Bühne, den man als Morn aus DS9 kennt. Mark ist ein ruhiger und gemütlicher Mensch, der aber auch für jeden Spaß zu haben ist - alle seine Geschichten erzählte er stets mit einem Grinsen und lustig. Es ist erstaunlich, wie sehr er in Gestik und Auftreten seiner Rolle gleicht. Nach einem netten Trailer zu Morn von Michael Krämer ging es auch los: Mark sagte in wahrer Morn-Manier erstmal nichts und stand auf der Bühne, was das Publikum erheiterte. Er war noch etwas müde vom Vorabend, wo er mit einigen Fans das eine oder andere Bierchen trank.

Aber schon fing Mark an, das Publikum zu begeistern: Er sang zu Steppenwolfs Klassiker sein Lied "Morn to be wild", was die Lacher auf seiner Seite hatte. Danach interagierte er weiter mit dem Publikum und gab seinen Sprachreim ("One Morn - two Vulcan slaves - ...") zum besten, danch witzelte er weiter herum mit Sprüchen wie "Hello, my name is Morn. I'm a synthaholic". Was es genau mit Morns Charakter auf sich hatte, wurde Mark von den Produzenten nicht erzählt, er vermutet aber, daß Morn trotz seines Auftretens ein ausgeschlafener Schmuggler ist, der seine Zeit auf DS9 verbringt, wo ihn niemand findet. Als er die Produzenten auf die Schweigsamkeit von Morn ansprach, sagten sie nur, daß er warten müsse, bevor Morn etwas sagen darf. Daß daraus nachher ein Runninggag gemacht wurde, hält Mark für eine sinnvolle Lösung, doch er persönlich ist nicht ganz zufrieden damit.

Als die Frage aufkommt, wie er zu der Rolle gekomme ist, erklärt Mark, daß es 1992 war und er arbeitslos war. Er hörte von dem Vorsprechen für Außerirdische bei Paramount. Er wollte alles machen, egal was. Also rief er bei Paramount an, doch da war das Telefon besetzt. Nach mehrmaligen Warten und mehrmaliger Wahlwiederholung erreichte er nachts jemanden, der erklärte, daß noch eine Stelle als Arzt der neuen ST-Serie frei wäre. Also fuhr Mark am nächsten Tag zum Vorsprechen, allerdings waren über 300 Leute da, die in Zehnergruppen aufgeteilt wurden. Mark war in der letzten Gruppe mit nur drei Personen, womit seine Chanchen natürlich höher waren. Die Rolle als Doktor war zwar schon weg, aber man suchte noch ein Hintergrundalien. Als er das hörte, dachte er, er sei in einer Art "Spaceballs" Verschnitt, aber er wollte unbedingt arbeiten, so informierte er sich in einer Bibliothek über Star Trek, Aliens und "sonstiges Chaos". Er arbeitete zwanzig Bücher durch, denn es war seine erste Rolle als Alien. Als man ihm das dicke Kostüm und die Maske zeigte, fragte man ihn, ob er darin wirklich mehr als drei Jahre schwitzen wollte, aber Mark sagte sofort "yeeeeeees". Um 4 Uhr morgens mußte Mark antreten, allerdings wußte keiner was mit ihm anzufangen auf dem Set, denn anscheinend war nicht weitergegeben worden, daß er Morn spielen sollte. Er war bis 14 Uhr auf dem Set, dann wurde er nach Hause geschickt. So bekam er direkt ein schlechtes Gefühl, denn er mußte schon um 21 h abends zum Studio mit dem letzten Bus fahren, da er kein Auto hatte. So verbrachte er die Nacht in einem Kaffeehaus von einem Exmarine, dem er auf die Nerven ging. Am nächsten Tag war um 4 Uhr morgens noch keiner im Studio, und Mark schlief aufgrund seiner Müdigkeit ein, um 4.40 Uhr wurde er geweckt, was er denn im Studio mache, er sei nicht auf der Liste. Da setzte sich Mark erstmal in eine Ecke und hatte wieder ein schlechtes Gefühl. Mike Westmore, der Makeup Supervisor, sah ihn dort sitzen und schaffte ihn zum Second Assistent Director, der Mark nach Hause schicken wollte, doch Mike brachte ihn in die Garderobe und setzte ihm die Maske von Morn auf, als der First Assistent Director das sah, war er begeistert. Von da an gehörte Mark fest zu den Hintergrundaliens, er wurde sogar das beliebteste Hintergrundalien im Quark's ("favorite alien"). Wie auch im Interview erzählte Mark dann, daß er im Piloten im Hintergrund, als Kira und Sisko durchs Quark's laufen, den witzigsten Witz des Universums erzählen sollte. Mark wußte in dem Augenblick wirklich nicht, was nun witzig ist, es war außerdem sehr heiß in dem Kostüm, es wog 5 kg und abends hatte er immer Salz an den Brustplatten vom Schweiß. Nach Nachfragen im Publikum erzählte Mark den Witz, der das Universum an sich auf die Schippe nimmt, aber nicht richtig lustig ist - immerhin ein Witz aus dem 24. Jahrhundert. Mark war nach dem Piloten endlich froh, einen Job zu haben, auch wenn es stressig war: Nachdem die Szenen im Kasten waren, fuhr er nach Hause, aß etwas, putzte sich die Zähne und fuhr abends wieder mit dem Bus zum Studio, um morgens da zu sein. Was er toll fand, war, daß er nach dem Start von DS9 mit Quark und einem Dabomädchen als Morn direkt auf dem Cover des "Entertainment Weekly" abgedruckt wurde.

Desweiteren erzählte Mark noch, daß er nicht Ichebs Vater spielte, was auch schon aus dem Interview bekannt war. Auf Anfragen aus dem Publikum stritt er jedoch den Vergleich mit der Cheers-Figur "Norm", was ja ein Anagramm für Morn ist, ab, da Morn eine eigenständige Figur ist, wie er findet. Am Ende erzählte Mark noch, daß es anfangs keinen Namen für Morn gab und man ihm nur Spitznamen wie "Porky Pig's grandfather" (dt: "Schweinchen Dicks Großvater") gab, bevor David Livingston zu Mark kam, und ihn auf den Namen Morn taufte. Mark findet schön, daß Morn nicht geplant war und nicht mit seiner jetzigen Popularität gerechnet wurde, er freut sich, daß Morn im Fandom beliebt ist. Mit diesen Worten beendet Mark ein schönes Panel, wo es aber leider nicht viele Fragen gab, und Mark auch nicht viel Gelächter bei seinen Jokes erhielt, was wohl an der Sprache und seinem Slang liegt - eigentlich schade, denn Mark ist ein sehr umgänglicher und freundlicher Mensch, was man im Interview, bei den Panels und während der Con beobachten konnte, wo sich Mark ständig herumtrieb. (tk)

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