Jeffrey Combs - oder: Der
Vorta, der am meisten getötet wurde
Um 16:05 Uhr war es dann soweit:
Jeffrey Combs zweites Panel begann. Nach dem Videotrailer von
Michael Krämer, den sich Jeffrey genüßlich ansah, fing er
sofort mit dem Panel an und bat das Publikum wieder, Fragen zu
stellen. Bevor es losging bemerkte Jeffrey grinsend, daß er wohl
zu viel "Romulanisches Ale" und andere Hartalkoholika
getrunken habe, oder kamen die Kopfschmerzen etwa von der
"Fat Lady", die er geraucht hatte?
Zunächst erzählte Jeffrey, daß er persönlich "Broken Bow" noch nicht gesehen hat, er aber weiß, daß es bei ENT viel mehr Action als bei anderen Star Trek Serien gibt und er wies noch darauf hin, daß es noch keine erste Direktive gibt, was Einmischungen zuläßt. Er fügt danach an, daß er wenig von der Vermarktung der neuen Roddenberry-Serien als "Created by Gene Roddenberry" hält, weil Star Trek einfach Genes beste Idee war.
Jeffrey fing dann
an, von der Besatzung von DS9 zu erzählen, er mochte diesen
Zeitraum und es war ungeheuer spannend, daß Weyoun für sechs
Episoden, auch zwischen den Staffeln, die Station gehörte. Der
Abschied von DS9 fiel umso schwerer. Seine schönste Szene als
Weyoun war aber, wie er das Bild von Ziyal begutachtet und keine
Schönheit erkennt.
Auf die Frage, was er von Klonen
hält, bemerkt er grinsend, daß er sie toll findet ("Hey,
they're really good!"), da sie wiederkommen, wenn sie
getötet werden, wie bei Weyoun. Gut ist auch, daß das Dominion
direkt die Persönlichkeit und Erinnerung mitklont, die sich bis
dahin entwickelt hat. Daher spielte er Weyoun immer gleich, bis
auf den einsichtigen, der sich selbst umbrachte.
Auf die Frage, ob es schwer zu
spielen ist, wenn man stirbt, lächelte Jeffrey nur und sagte,
daß es schön einfach ist, besonders, wenn ein Klingone einem
das Genick bricht. Klingonen im Publikum gröhlten dann, daß
Worf kein Klingone sei und Jeffrey konterte verdutzt "Worf
is not a Klingon? What did you smoke yesterday?" (dt.:
"Worf ist kein Klingone? Was hast Du gestern
geraucht?"). Die Szene ließ René Auberjonois, der bei der
Episode Regie führte, zweimal drehen: Zwar war sie beim ersten
Mal schon perfekt im Kasten, aber René fand es schön, daß Worf
Weyoun um die Ecke bringt. Am schwierigsten war aber der
Selbstmord zu spielen, wie Jeffrey weiterhin erzählt. Diese
Folge war auch eine seiner Lieblingsepisoden ("Verrat,
Glaube und großer Fluß" / "Treachery, faith and the
Great River"), da er da auch einmal in Odos Armen starb und
es eine sehr interessante Folge für Weyoun ist.
Jeffrey spielte aber auch bei
anderen Projekten mit, wie auch "The Frighteners", er
erzählt, daß Michael J. Fox ein großartiger und humorvoller
Mensch und guter Schauspieler ist. Der Unterschied zwischen Kino
und TV ist neben dem Geld auch die Zeit, beim TV hat man großen
Zeitdruck, was er eigentlich nicht mag, außerdem seien bei
Fernsehserien meist miese Stories und billige Handlungen, Filme
sind einfach besser - die große Ausnahme bildet da Star Trek,
das eine exzellente Produktion und gute Drehbücher hat. Jeffrey
findet ferner schön, daß er wegen Filmen und Serien schon viel
auf der Welt herumgekommen ist, aber leider noch nie in
Deutschland. Neben weiteren Informationen zu anderen Projekten,
beantwortet er zwischendurch immer ein paar Fragen: Er fand es am
schwierigsten bei Star Trek, Weyoun zu spielen und er hat dort
seine volle Konzentration reingelegt. Auf die Frage, warum es
denn weibliche Vorta gäbe, es sind schließlich Klone, antwortet
er grinsend "Cause it feels good" (dt. etwa: "Weil
es ein gutes Gefühl ist"). Der erste Vorta bei Star Trek
wurde von Dennis Christopher gespielt und Jeffrey ist mit dessen
Leistung nicht einverstanden, daher legte er alles daran, einen
guten Vorta abzuliefern.
Dann erzählt er wieder einige
Sachen aus anderen Projekten: Im Horrofilm "Far
beyond" wurde er von
Bienenschwärmen attackiert, man führte dies mit bemalten
Styroporkügelchen durch. Einmal hatte er Probleme mit einem
Regisseur und schaltete auf stur, wo er in eine Hirnattrappe
beißen mußte, die mit einer harten Füllung versehen war,
sodaß Jeffrey nichts mehr sagen konnte, alles ins allem aber
eine lustige Geschichte. Jeffrey hatte auch schon in Irland
gedreht und findet das Land schön, neben Deutschland würde er
aber auch gerne mal auf Hawaii drehen, wie er grinsend bemerkt.
Seine Rolle in "Frighteners" fand er cool, desweiteren
hält er Peter Jackson für einen angenehmen Regisseur.
Nachdem sich Jeffrey um ein
schreiendes Baby im Saal gekümmert hat, erzählt er, daß es
schwierig war, in "Statistische Wahrscheinlichkeiten"
Vortanesisch zu sprechen, da es einfach schwer ist, Nonsens als
Sprache zu verkaufen. Bei DS9 genoß Jeffrey am meisten die
Arbeit mit Alexander Siddig (DS9: Bashir), den er für einen
spaßigen Menschen hält, und er fände es schön, wenn er
weiterhin einen Andorianer wie in der ENT-Folge "The Andorian Incident" bei ENT spielen könnte, um im tollen Franchise zu
bleiben.
Mit diesen Worten beendet Jeffrey
sein erfrischendes Panel, was wie das erste schön und kurzweilig
war, da Jeffrey viel über Weyoun und DS9 erzählen konnte. (tk)