Jeffrey Combs -
oder: Deutsches Bier schmeckt lecker
Mit einem Glas
Pils in der Hand kam um 16:17 Uhr ein gut gelaunter und lockerer
Jeffrey Combs auf die Bühne, dessen charismatische Art dem
Publikum auf Anhieb gefiel. Aber erstmal genoß er das gute Einführungsvideo
von Michael Krämer auf dem Song "I want you bad" von
Offspring. Direkt danach erklärte er, daß er nach seinem
Gastauftritt in der ENT-Folge "The Andorian Incident"
ein Fan der neuen Serie ist und überhaupt glücklich und sowie
begeistert ist, im Franchise zu arbeiten und auch einen einflußreichen
Charakter dort zu haben. Er ist begeistert von Scott Bakula, der
seiner Meinung nach einen perfekten Captain abgibt. Außerdem
spielt ENT, wenn der Weltraum zum ersten Mal erforscht wird, was
sehr interessant ist. Kurz danach bat Jeffrey das Publikum,
Fragen zu stellen, wovon auch Gebrauch gemacht wurde: Auf die
Frage, warum er immer nur die Bösewichte spiele, antwortete er
grinsend, daß es gute Jungs seien, nur daß sie eben falsch
verstanden werden. Am liebsten hat er Weyoun gespielt, wie er
auch schon im Interview sagte. Allerdings sei er mit der
deutschen Synchronstimme nicht ganz zufrieden. Danach erzählte
er, daß es schwierig war, jemanden wie Weyoun zu spielen, da er
auch mit seiner Gesichtsmimik arbeiten mußte, was aber aufgrund
der Ohren nicht einfach war, doch er war froh, unter anderem eine
Übung mit Masken am Collage gemacht zu haben. Denn er versuchte
immer, bei Weyoun mit Emotionen zu spielen, um den Charakter
lebendig und demnach auch gefährlich darzustellen. Bei Brunt
hatte er weniger Probleme mit dem Spielen, da ihm Armin Shimerman
und Max Grodénchik (DS9: Quark und Rom) eine Menge Tipps gegeben
haben. Interessant fand er desweiteren, was er zum DSi auch schon
im Interview sagte: Weyoun hatte nie eine Szene mit Garak bis zum
Aufeinandertreffen im Finale, wo der Cardassianer den Vorta
erschießt. Dann erklärte er mehr zu seinem Auftritt als
Andorianer in der ENT-Folge, bei der übrigens Roxann Dawson (VOY:
B'Elanna Torres) Regie führt. Es geht um einen Konflikt um
Vulkanier und Andorianer, Jeffrey hatte schon von den anderen
Folgen gehört und hält diese für eine gute der ersten Staffel,
die man nicht verpassen darf.
Auf die Frage, wie er die DS9
Episode "Far beyound the stars" (dt.: "Jenseits
der Sterne") fand, antwortete er, daß es auch eine der
besten DS9 Folgen war. Sie hatte ein ganz besonderes Flair im
Stil der 50er Jahre, außerdem war es eine hervorragende
Zusammenarbeit mit Ira Steven Behr. Überhaupt lobte Jeffrey die
letzten zwei bis drei Jahre von DS9, da die Serie sehr kreative Möglichkeiten
hatte, und in sich abgeschlossen war. Danach war sein Bier leer
und kurz darauf brachten einige Klingonen Nachschub. Jeffrey fand
auch die Episode "Call to arms!" (dt.: "Zu den
Waffen!") schön, da es ein großer Schritt für DS9 war,
immerhin gehörte sechs Folgen lang Weyoun die Station, was schon
eine interessante Sache war. Danach fragte eine Zuschauerin, ob
er neben Rauchen (wie man in dem Trailer in einer Szene aus
"Jenseits der Sterne" sah) und Bier trinken eigentlich
noch andere Hobbys habe, Jeffrey konterte zynisch und erklärte,
daß er eigentlich nicht rauche, und ja, er habe auch noch andere
Hobbys. Nach einem Schluck Bier gab er auch eine kleine Anekdote
zum besten: Avery Brooks (DS9: Sisko) wollte nicht, daß auf dem
Set Kaffee getrunken wird, und da Jeffrey bei seinem ersten Dreh
bei DS9 Kaffee trank, hatte er Angst, daß er es sich direkt mit
Avery verscherzt hatte.
Dann erzählte er,
daß es trotz des identischen Sets seltsam war, bei VOY zu
arbeiten (er spielte in der Folge "Tsunkatse" mit). DS9
war über vier Staffeln sein Zuhause, aber bei VOY war alles
anders. Insgesamt verkörperte Jeffrey insgesamt vier Weyouns, er
hat sich vom Vorta einige Makeupsachen wie auch die Kontaktlinsen
aufgehoben, und von Brunt die Zähne. Bei Brunt saß er nur
eineinhalb Stunden in der Maske, während es bei Weyoun
zweieinhalb waren. Als humorvoller und zynischer Mensch würde er
mal gerne etwas in dieser Richtung spielen, aber bloß keine gewöhnliche
Comedy, weil er über sowas künstliches nicht lachen kann. Nun
beantwortete Jeffrey wieder einige Fragen, zum Beispiel hält er
Avery Brooks für einen sehr guten Schauspieler, der auch perfekt
zitieren kann, er vergißt nie eine Zeile Text - er hatte mal
eine Szene mit einem sehr langen Dialog zwischen Sisko und
Weyoun, da war er erstaunt, daß Avery nichts vergessen hatte, er
mußte öfters nochmal im Skript nachsehen. Dann erzählte er, daß
er auch ein Vorspielen für Riker von TNG hatte, da er Jonathan
Frakes kennt, und er die Rolle bekommen hatte, sagte er zu ihm,
er besorge ihm eine Rolle bei Star Trek und so war er erstmals in
der DS9-Folge "Meridian" zu sehen. Befreundet ist er
auch mit den Dukat und Damar (oder "Duumuaaaarrrr" wie
Jeffrey im Weyoun-Stil sagte) Darstellern Marc Alaimo und Casey
Biggs, sie veranstalten zusammen eine Shakespeareshow, es macht
einfach Spaß mit ihnen zu spielen, schon seit DS9. Zum Schluß
erzählte Jeffrey noch, daß er etwas erstaunt war, als der
Catcher "The Rock" ihn beim Dreh von "Tsunkatse"
ansprach, ob er ein Bild mit ihm von Jeffrey bekomme. Alles in
allem war es ein sehr interessantes Panel, was auch an der
angenehmen Art von Jeffrey lag - jetzt weiß man, warum Weyoun
nach seinem Tod immer zurückkehrte! (tk)