Deutscher StarTrek-Index  

Garrett Wang

Noch während das von Michael Krämer produzierte Video mit Szenen von Harry Kim lief, betrat Garrett die Bühne und tanzte zur Begeisterung des Publikums zur musikalischen Untermalung des Videos, dem Song "Million Miles from Home" von Dune.

Anschließend bedankte er sich herzlich in Richtung der Technik-Abteilung beim Ersteller des Videos (er hatte vorher nichts davon gewusst, war aber sehr beeindruckt gewesen), und stellte sich dann dem Blitzlichtgewitter der Fans, indem er an allen Seiten der Bühne ausgiebig posierte.

Sogleich legte er los, indem er Kate Mulgrews Stimme imitierte. Da man in Deutschland ja nur die synchronisierte Fassung von Star Trek zu sehen bekommt, würde man sich sicher fragen, ob der Fernseher kaputt ist, falls man Janeway einmal im Original sprechen hören sollte - aber das liege nicht am Fernsehr, sie spreche wirklich so, erklärte Garrett. Das Publikum applaudierte heftig, und Garrett ging sogleich zu einer Imitation George Takeis über. Neben Georges Stimme machte er auch dessen Lachen nach, was überaus komisch klingt.

Anschließend präsentierte Garrett erst einmal, wie viel Deutsch er schon gelernt hat, indem er "Mein Hut hat drei Ecken" vorsang, was wiederum heftigen Applaus hervorrief. Dann leitete er direkt über zum Thema Buttondrücken. Er imitierte, wie die verschiedenen Crewmitglieder an Bord der Voyager die Tasten und Buttons auf den Konsolen drücken. Paris würde dabei wie ein McDonalds-Verkäufer wirken, der die Bestellung für ein Menü entgegen nimmt. Besonderen Applaus erntete Garrett für die Jeri Ryan-Imitation: Jeris Art, Knöpfe zu drücken sehe so aus, als würde sie dabei Maniküre betreiben. Aber auch der Janeway-Stil rief Begeisterungsstürme hervor: Garrett meinte dazu, es wirke, als ob Janeway nie das Bedienungshandbuch der Voyager gelesen habe, da sie immer erst ein wenig suchen muss, bevor sie auf der Minikonsole im Sitz des Captains eine Taste drückt. Tuvoks pianomäßiger Stil sei schon gar nicht so übel, aber Harry sei noch immer der beste und erfahrenste Buttonpusher. Das Geheimnis liege darin, nie zu viel zu drücken, aber auch nicht zu wenig, und dabei immer so auszusehen, als wüsste man ganz genau, was man tut.

Angesprochen auf seine Abstammung erklärte Garrett, nun ein wenig ernsthafter, dass er zwar aus China stammt und auch immer noch mit der chinesischen Kultur verwurzelt ist, sich aber doch mehr als Amerikaner fühlt.

Kurz darauf bekam Garrett ein Handtuch gereicht: direkt nach dem Betreten der Bühne hatte er bereits begonnen, heftig zu schwitzen, und er meinte, dass ihm das immer so geht. Er habe bereits darüber nachgedacht, seinen Schweiß zu vermarkten. Man könne ihn beispielsweise "Ensign Kim Sweat" nennen.

Daraufhin kam er auf die Episode "Tinker, Tenor, Doctor, Spy" zu sprechen, in der der Doktor ein Stück singt. Ein Fan erklärte sich spontan bereit, das Stück nachzusingen, was ihm auch sehr gut gelang. Garretts Kommentar: "Besser als [William] Shatner!" Gleich darauf ahmte er dann auch Shatners "Everybody Kung-Fu-Fighting" nach.

Zum Stichwort "Pon Farr" fiel Garrett dann ein großer Joke ein. Er erklärte erst einmal, dass sie alle bei der Arbeit an Voyager sehr viel Spaß hatten. Bei den Dreharbeiten zu "Pon Farr" war es sehr spät geworden, mitten in der Nacht, und noch war einige Arbeit zu tun. Die Darsteller waren müde, aber vor allem drohte die Produktionscrew einzuschlafen, es musste also etwas passieren. Garrett heckte einen Plan aus, den er Tim Russ (Tuvok) und Ethan Phillips (Neelix) mitteilte. Robbie McNeill (Paris) war dagegen, aber Garrett setzte sich durch, und der Plan wurde ausgeführt: es wurde gerade die Szene gedreht, als Neelix Tuvok beizustehen versucht, der seinen Sexualdrang kaum noch unterdrücken kann. Vor laufenden Kameras schnappte sich Tim Ethan und tat so, als würde Tuvok seinen Drang nun durch Analsex mit Neelix abreagieren, wobei Neelix auch noch in die Kamera grinste. Alle Anwesenden konnten sich vor Lachen kaum halten, und die Arbeit ging ab da wieder deutlich wacher und zügiger voran. Da Garrett meinte, diese Aufnahmen gebe es immer noch, kann man nur hoffen, dass sie eines Tages veröffentlicht werden.

Anschließend erzählte Garrett die berühmte Ellbogengeschichte mit Jeri Ryan: beim Dreh einer Szene rief der Regisseur "Cut! Back to one!", also die Anweisung, wieder auf die Ausgangsposition für die Szene zurückzukehren. Garrett drehte sich halb zu Jeri um und wollte sie am Arm nehmen, um mit ihr wieder zur Ausgangsposition zu gehen. Unglücklicherweise erwischte er stattdessen ihre Brust. Er entschuldigte sich hundertmal und lief knallrot an, meinte nur: "Entschuldige, es tut mir leid, ich dachte, es war dein Ellbogen!". Einige Zeit später kam Jeri von einer Pause wieder herein und trug zwei PostIt-Zettel: einen am Arm, mit einem Pfeil auf den Ellbogen und der Aufschrift "Ellbow", einen weiteren am Ausschnitt mit einem Pfeil auf ihre Brust und der Aufschrift "Not Ellbow", was alle am Set heftig zum Lachen brachte - genau so wie das Publikum der Con, als Garrett den Joke erzählte.

Sofort hatte Garrett eine weitere Schote parat, diesmal von den Dreharbeiten zum Pilotfilm "Caretaker", die er allerdings nicht selbst mitbekommen hatte, weil er an dem Tag nicht zum Drehen kommen musste. Es ging um die Szene, in der die meisten Crewmitglieder sich auf der Fürsorgerstation befinden und freie Oberkörper haben. Tim gab sich ein wenig zögerlich und nervös, als sich die Darsteller weitestgehend freimachen sollten - die Dreharbeiten für Voyager hatten gerade erst begonnen und die Darsteller kannten sich noch kaum. Die meisten befürchteten also, Tim habe möglicherweise ein Hautproblem oder etwas ähnliches und wussten nicht genau, wie sie damit umgehen sollten. Dann kam Tim herein - und hatte sich ein Handtuch in die Hose gestopft, so dass seine Genitalien ziemlich immens wirkten. Seit dem Tag war klar, dass Tim auf dem Set zu den größten Scherzkeksen zählt.

Auf die Frage nach seiner Synchronstimme erklärte Garrett, dass er sie bereits gehört hat und sich nicht damit anfreunden konnte. Er findet es sehr ungewöhnlich, sich zu sehen und jemand anderes dazu zu hören. Dann wurde er nach seinen Lieblingsepisoden gefragt. Dazu zählen "Das Hochsicherheitsgefängnis", "Dame, Doktor, Ass, Spion" und "Der Fürsorger", sowie natürlich die Jubiläumsepisode "Temporale Paradoxie", in der Harry einen großen Part hat.

Nach einer viel zu kurzen Stunde war das Panel vorbei, und das Publikum hatte endlich die Chance, die überstrapazierten Lachmusekln wieder zu entspannen. Mit brandendem Applaus wurde Garrett verabschiedet. (ys)

Features
 
 
  Copyright © 1996-2024 beim Deutschen Star Trek-Index (DSi). Andere Copyrights unterliegen deren Urhebern.
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung