Endspiele
von Andrej Schwabe, 17.11.2000
Mit diesem Roman endet erst einmal die New-Frontier-Reihe von
Peter David. Die Nachfolgeromane werden dann in größerem Umfang
erscheinen und sich weniger der Ausgangssituation widmen als bisher.
Trotzdem ein guter Zeitpunkt, um auch einen Blick zurückzuwerfen.
Handlung:
Das Nelkarit-Schiff entpuppt sich als Falle, Si Cwan und Kebron
treffen Spock auf Thalon und Selar muss sich einer beängstigenden
Realität stellen.
Kritik:
Calhoun ist ein grundsätzlich anderer Captain als alle anderen,
die wir bisher kennenlernen durften. So befiehlt er einen Torpedo
auf eine Stadt zu feuern, als die terroristischen Nelkarit über
Geiseln neue Technologie erpressen wollen. Bei dieser extremen
Maßnahme wartete ich gespannt auf die Auflösung, die Peter David
glücklicherweise glaubwürdig inszeniert. Zwischen Calhoun und Sisko
zeigen sich einige Parallelen (siehe "For the Uniform"/"Für die
Uniform"), Calhoun ist aber viel stärker durch seine Vergangenheit
als Freiheitskämpfer als Sisko durch Prinzipien geprägt.
Was demgegenüber aufgesetzt wirkt, ist aber der plötzliche
Regierungsumsturz auf Nelkar, der viel zu schnell und unmotiviert
abläuft.
Weiterhin unergiebig und auch nicht spannender geworden ist die
Angelegenheit mit Zoran, die nun weitere Kreise schlägt und in
mehreren Faust- und Messerkämpfen gipfelt. Mich überrascht dabei
immer wieder, wie schwer sich die Kontrahenten sich verletzen,
der Überlebende aber danach in 99% der Fälle sich bewegt, als
hätte er gerade gut geschlafen.
Ein kleines Bonbon am Ende ist noch die Geschichte um den "Great
Bird of the Galaxy", der schon in einer der allerersten Star
Trek-Folgen namentlich genannt wurde.
Da ich in den nächsten Monaten wahrscheinlich keinen neuen "New
Frontier"-Roman in den Händen halten werde, bietet sich hier
ein kleines Resumé an.
Am überraschendsten ist wahrscheinlich, wie weit Peter David
Calhoun charakterlich ausgefüllt hat. Wenn er mit Shelby
zusammenkommt, knistert die Luft nur so.
Interessant und wendungsreich ist die Geschichte um Selar,
Burgoyne und Soleta. Jetzt am Ende erfährt Selar, dass McHenry
und Burgoyne zusammen einigen Spaß haben.
Si Cwan ist leider der Grund für einige der ermüdenden
Heldenkämpfe, im Zusammenspiel mit Kebron fällt das aber nicht so
schlimm auf.
Noch etwas im Schatten stehen Lefler, die bisher nur
Stichwortgeberin ist, und McHenry.
Am Ende der ersten vier Bände scheinen die Geschichten erst so
richtig los zu gehen: Nebenfiguren sind etabliert, einige
Schauplätze bekannt (und zerstört) und die Crew vorgestellt.
Insgesamt kann man sagen: Einfallsreich und originell!
(gandalf)
Infos:
Star Trek: New Frontier/Die neue Grenze
Band 2.2
Neu aufgelegt 2011
Titel: USS Excalibur 2 bzw. Zweifrontenkrieg (End Game)
Autor: Peter David
Erscheinungsjahr: Deutschland: 2000 bzw. 2011, USA: 1997
Deutsche Übersetzung von Bernhard Kempen
Preis: 15 DM bzw. 12,80 €
Wilhelm Heyne Verlag, München bzw. Cross Cult Verlag