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Episodenbeschreibung
Tom Paris und B'Elanna Torres heiraten und die gesamte
Crew ist in der Messe versammelt, um zu feiern. Nachdem
Janeway die Trauung vollzogen und Seven den Brautstrauß
gefangen hat, ohne um die Bedeutung des Rituals zu wissen,
wirft man Reiskörner auf den Fußboden. Die Körner jedoch
fallen unbemerkt durch den Boden in die darunter liegende
Jefferiesröhre.
Auf der Voyager hat sich derweil wieder Nachwuchs eingestellt -
Fähnrich Harper hat ein Baby bekommen. Das Schiff ist
inzwischen nur noch zwei Jahre von Zuhause entfernt - alle
sind recht glücklich.
Während Paris bereits die Flitterwochen plant, stattet
B'Elanna dem Maschinenraum einen letzten Besuch ab.
Doch dieser gestaltet sich länger, da sie und Seven eine
Fehlfunktion feststellen. In einer Jefferiesröhre finden
sie dann die Ursache: Die Röhre selbst löst sich in ihre
molekularen Bestandteile auf.
In der späteren Besprechung wird klar, dass dieses Problem
nicht nur die Röhre betrifft, sondern alle Teile des Schiffes.
B'Elanna versucht fieberhaft die Ursache zu finden, doch
schon bald bemerkt sie, dass sich ihr Körper auch auflöst.
Als Tom sie auf die Krankenstation bringt, ist sie dort nicht
die Einzige mit diesem Phänomen. Inzwischen löst sich alles
auf dem Schiff langsam aber sicher auf. Ausgenommen davon sind
lediglich Sachen, die ab einem bestimmten Zeitraum erst an Bord
genommen wurden, wie Neelix anhand von Nahrung feststellt. In
der Astrometrie machen Tuvok und Chakotay sich daran, die Ursache
anhand der in den vergangenen Monaten durchgeführten Missionen
festzustellen. B'Elanna stirbt derweil auf der Krankenstation.
Schon bald ist die beunruhigende Ursache für das Phänomen gefunden:
Das ganze Schiff mit allen Personen an Bord ist offenbar nur
eine Kopie und besteht in Wirklichkeit aus der biomimetischen
Flüssigkeit eines vor Monaten aufgesuchten Dämon-Planeten, wie
Chakotay feststellt. Tests an den Überresten von B'Elanna
bestätigen diese These.
Janeway will jedoch weiterhin zur Erde fliegen. Sie
argumentiert, dass sie immer noch die Gleichen seien, die
gestern noch zur Erde wollten und will deshalb einer
Rückreise zum Dämon-Planeten nicht zustimmen, trotz
Protesten der anderen.
Doch die Heimreise gestaltet sich zunehmend komplizierter.
Schließlich will Janeway auf einem nahen Klasse-Y-Planeten
landen, der ideale Verhältnisse für sie bieten könnte. Doch ein
Alienschiff verhindert dies und man muss weiterfliegen.
Nachdem auch Chakotay gestorben ist, willigt Janeway doch
ein, zum Dämon-Planeten zurückzukehren. Allerdings dauert das
fünf Wochen und sowohl das Schiff als auch die Crew lösen sich
immer mehr auf. Schließlich stirbt auch Janeway und Harry Kim
übernimmt die Leitung. Nachdem auch das Absetzen einer Sonde mit
den sämtlichen Erinnerungen der Mannschaft fehlgeschlagen ist,
verliert die Voyager ihre strukturelle Integrität und löst sich
in einer gewaltigen Explosion im Weltraum auf.
Die echte Voyager hatte einen Notruf des nunmehr zerstörten
Schiffes erhalten. Sie findet nur ein riesiges Trümmerfeld aus
biomimetischer Masse vor und kann nichts mehr machen.
Man setzt die Heimreise fort.
Bewertung
Es ist selten, dass eine Episode aufgegriffen wird, um an
ihrer Handlung direkt anzusetzen. Gerade
"Dämon" (4.24) schien eine
jener Folgen zu sein, die nebenbei mal liefen, aber nie
wieder große Beachtung finden werden. Doch "Endstation -
Vergessenheit" ist eine solche Fortsetzung und das auch
thematisch gar nicht mal so unähnlich.
Es geht wieder darum, etwas zu verlieren. Waren es in
"Dämon" noch die Emotionen, die die Deuteriumwesen
behalten wollten, sind es nun ihre Existenz, ihre Werte und
ihre Ziele. Im Grunde ist die Handlung dieser Episode aber
wesentlich komplizierter angelegt. Da ist zunächst einmal die
Hochzeit von B'Elanna Torres und Tom Paris. Sie ist gut
in Szene gesetzt und mit Sevens trockenem Humor unterlegt,
als die ehmalige Borg meint, dass sie angesichts der
Unbeständigkeit dieser Beziehung eher an einen Mord, als an
eine Hochzeit gedacht hätte. Unklar bleibt am Ende allerdings,
ob auf der echten Voyager auch eine Hochzeit stattfand.
Die Charaktere müssen auf einmal feststellen, dass sie gar
nicht die sind, die sie meinen zu sein. Gleichzeitig fühlen
sie sich aber so - ein komplizierter Zwiespalt. Verstärkt wird
dies ganz erheblich durch den tödlichen Zeitdruck, dem man
sich plötzlich ausgesetzt sieht und der eine psychische
Ausnahmesituation für jedes einzelne Lebewesen, auch wenn es
nur aus "Silberblut" besteht, heraufbeschwört. Wie soll man
sich an etwas anpassen, das man gar nicht ist? Das Problem
ist nicht nur kompliziert, es ist auch tragisch, wie das
traurige Ende der Reise zeigt. Aber schon vorher bekommt
der Zuschauer mit dem unerwarteten Tod B'Elannas und der
verzweifelten Reaktion ihres Ehemannes zu spüren, dass hier
nicht an tiefer Emotionalität gespart wurde.
Eine klare Stärke dieser Episode ist deshalb die intensive
Charakterdarstellung. Janeway zeigt neben ihrem bekannten
Durchsetzungsvermögen auch ihre Sturheit und ist damit
für die Misere am Ende zumindest mitverantwortlich. Chakotay
dagegen findet sich vergleichsweise leicht mit der Situation ab.
Sein Bedürfnis zur Erde zurückzukommen steht damit weit
hinter dem von Janeway. Tom Paris kommt mit der Situation,
wie schon so oft, nur schwer zurecht. Er kann sich weder den
Dämon-Wesen noch den Menschen zuordnen. Harry Kim versucht
als Raumschiffkommandant das Menschenmögliche, muss aber das
bittere Ende erleben.
Spannungsseitig bietet sich dem Zuschauer ein bemerkenswert
geschlossener Handlungsbogen. Dadurch, dass man keine
übertriebene Darstellung der Ereignisse bemerkt, wirkt
das Szenario in sich plausibel. Lediglich die Tatsache,
dass man angeblich nur noch zwei Jahre von Zuhause entfernt
ist und bei der Umkehr nach der Zerstörung auf die echte
Voyager trifft, ist vollkommen unlogisch und dem Einfügen
der echten Voyager in die Handlung geschuldet, was man den
Autoren wohl nachsehen muss. Denn sonst würde es ja bedeuten,
dass die echte Voyager nun auch nur noch zwei Jahre vom Ziel
entfernt ist. Ferner ist auch fraglich, wie die Kopie einen
ganz anderen Weg fliegen konnte als das Original, und ob nicht
jemandem aufgefallen ist, dass die Voyager an zwei Stellen
auftaucht.
Abgesehen von diesen Fragen vermag die Episode jedoch
zu überzeugen. Es handelt sich um eine besonders emotionale
Folge, die durch den schockierenden Tod der vielen
Besatzungsmitglieder und das tragische Ende des Schiffes
einen bleibenden Eindruck bei den meisten Zuschauern
hinterlassen dürfte. Daher insgesamt ein gutes Ergebnis.
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