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Episodenbeschreibung
Die Heimreise der Voyager hat begonnen, aber es gibt immer noch
Unklarheiten, so unter anderem, wer den Posten des Chefingenieurs an Bord
des Schiffes einnehmen soll. Zur Debatte stehen Lt. Carey und B'Elanna
Torres. Als es jedoch zu einem Zwischenfall kommt, bei dem Torres Carey
die Nase bricht, spricht sich Janeway gegen Torres aus. Chakotay setzt
sich jedoch erneut für sie ein. Janeway vertagt die Entscheidung. Später
zitiert sie Torres auch noch in ihren Bereitschaftsraum, bekommt aber den
Eindruck, dass diese gänzlich ungeeignet ist.
Bei der Sitzung der Führungsmitglieder
werden erstmals die Probleme der Heimreise dargelegt: Energiemangel,
kaputte Replikatoren und geringe Nahrungsmittelreserven. Plötzlich betreten
Neelix und Kes den Raum. Janeway weist sie darauf hin, dass es sich um
eine Sitzung der Führungsmitglieder handelt, doch Neelix lässt sich
nicht abweisen. Daraufhin lässt Janeway sie gewähren, da beide auch
Vorschläge für die Nahrungsprobleme haben. Kes will einen Garten
anlegen, für den Janeway sofort Frachtraum 2 zur Verfügung stellt und
Neelix bietet sich als Koch an. Auch das Problem mit dem fehlenden Leiter
der Krankenstation wird besprochen. Janeway setzt Paris als Assistenten
des Doktors ein, da er einige Kurse an der Akademie absolviert hat.
Plötzlich trifft man auf eine
Quantensingularität. Anschließend empfängt die Voyager einen Notruf.
Man findet schnell den Urheber - ein Schiff inmitten der Singularität. Es
droht in den Ereignishorizont zu fliegen - die sichere Zerstörung. Neelix
schlägt vor zu einem ihm bekannten Volk in der Nähe zu fliegen, die eine
fortgeschrittene Technologie verfügen, doch Janeway wiegelt ab.
Stattdessen lässt sie einen Subraum-Traktorstrahl einsetzen, der jedoch
die Voyager selber in die Singularität zieht. Schließlich ist Janeway
doch bereit, das Volk zu konsultieren. Nach einiger Zeit des Fluges
bemerkt man jedoch, dass man wieder dort angekommen ist, von wo man
losflog.
Bei einer erneuten Besprechung berät man
über Möglichkeiten, mit dem anderen Schiff in Kontakt zu treten. B'Elanna
schlägt vor ein Dämpfungsfeld zu generieren, das die Störungen
kompensieren würde. Janeway willigt ein und man findet heraus, dass das
andere Schiff auch die Voyager ist, die die Beantwortung des Rufes, den
Janeway vor 9 Stunden ausgesetzt hat, ausstrahlt.
Man berät sich erneut und kommt dank
B'Elanna zum Schluss, dass man bereits im Ereignishorizont gefangen ist
und dadurch ein Bild von sich selbst sieht. Um dem Horizont zu entfliehen
sucht und findet man zunächst durch das Aussenden von Warppartikeln einen
Spalt, den Janeway und Torres anschließend mit einem Dekyon-Strahl
erweitern, damit die Voyager hindurchfliegen kann. Kurz bevor die Voyager
abfliegt, haben Janeway und Torres allerdings ein Problem: Zwei Exemplare
des Schiffes liegen vor Ort und man muss sich entscheiden, welches
das Richtige ist. Letztlich findet man die richtige Voyager und man kann
der Singularität entfliehen.
Am Ende ernennt Janeway Torres dann zur
Chefingenieurin, die sich dann auch mit Carey verträgt und
zusammenarbeitet.
Bewertung
In "Parallax" schafft man die Verhältnisse, die
Voyager in den nächsten Jahren bestimmen werden. Dabei gilt es zunächst
einen Kompromiss zu finden, um die Maquis-Mitglieder so in die Crew zu
integrieren, dass sie motiviert mitarbeiten. Andererseits darf aber
auch die Sternenflotten-Crew nicht benachteiligt werden, damit sie
wiederum ihre Motivation nicht verlieren, denn sie haben ja hart für ihre
Offizierspatente gearbeitet.
Dabei tragen vor allem Chakotay und Cpt. Janeway einen
heftigen Konflikt aus, den wir so schnell in diesem Ausmaß nicht wieder
sehen werden. Chakotay sieht sich als "Alibi-Maquis",
womit er eigentlich nicht ganz unrecht hat. Trotz der Tatsache, dass
Chakotay zwar schon einmal ein Kommando hatte, müsste Janeway eigentlich
aus ihren eigenen Reihen einen Ersatz für 1. Offizier finden - gerechterweise.
In B'Elanna Torres finden wir den typisch
klingonischen Charakter wieder. Teilweise kämpft sie allerdings auch mehr
mit sich selbst als mit den anderen. Ihre Kompetenz wird mehr als einmal
unter Beweis gestellt, während Carey zum Ja-Sager degradiert wird.
Eigentlich schade, da dadurch die Entscheidung Janeways gerade wegen
der Kompetenz nur auf Torres fallen kann. Schön ist aber,
dass wir Carey noch einige Zeit sehen werden, bevor er erst wieder in der
fünften Staffel aufgegriffen wird - immerhin nicht so ein Chaos im
Maschinenraum wie damals auf der TNG-Enterprise.
Sinnvolle Aufgaben versucht man auch für
Kes und Neelix zu finden. Während Neelix in seiner Aufgabe als Koch mehr
oder weniger wichtiger Bestandteil der Serie werden wird - ähnlich Guinan
im Zehn Vorne bei TNG - wird Kes weiterhin zur Unwichtigkeit verdammt sein.
Schon bald schwenkt man auch vom Garten auf Frachtraum 2, der bestenfalls
ebenso wichtig wie das Arboretum von Keiko O'Brien in TNG ist, auf
Kes als Krankenschwester um, aber ihr Charakter wird sich nie wirklich bewähren
können.
Nebenbei haben wir in dieser Episode natürlich
noch die Handlung um die Quantensingularität, die im Grunde recht
interessant ist und vor allen Dingen dadurch überzeugt, dass man versucht
das Prinzip anhand der durch Torres und Janeway benutzten bildlichen Sprache
(Teich, Keil, etc.) zu verdeutlichen. Das ist sehr
erfreulich, da man bei TNG oft Probleme mit Technobabble begründet hat,
nicht aber so, dass es der Zuschauer auch wirklich versteht. Dadurch
wirken natürlich auch die Charaktere menschlicher und nicht wie eine
Mannschaft aus reinen Genies.
Positiv fallen auch die Special Effects und
die Musik auf. Insgesamt ein sehr vielversprechender Start der Serie,
nachdem man in "Caretaker" zunächst die Situation kreiert hat.
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