Episodenbeschreibung
Verwirrung tritt auf der Brücke der Voyager
ein, als man plötzlich Spuren von Benzin im All scannt. Der Urheber
ist schnell gefunden: Ein rostiger alter Wagen aus den 30er Jahren des
20. Jahrhunderts fliegt ziellos im All - er ist definitiv von der Erde.
Janeway beschließt ihn an Bord zu holen um das Geheimnis seiner Reise
aufzuklären, doch der Wagen selber gibt keinen Aufschluss über seine
Herkunft.
Als Tom Paris dann aber am Autoradio
herumspielt, empfängt er plötzlich ein SOS-Signal. Die Quelle ist
ein Planet ganz in der Nähe. Janeway lässt sofort einen Kurs setzen und
man landet mit der Voyager auf dem Planeten, da ein Beamen nicht möglich
ist.
Dort findet man dann weitere Gegenstände
des 20. Jahrhunderts, darunter das Flugzeug mit dem Amelia Earhart den
Pazifik überqueren wollte. Außerdem findet man in einer Höhle diverse
Tiefschlafkammern mit Menschen aus dem 20. Jahrhundert. Nachdem man sie
aufgeweckt hat, sind diese sehr verwirrt, dass sie sich plötzlich in dieser
Umgebung wiederfinden. Das Letzte, woran sich jeder von ihnen erinnern
konnte, war ein helles Licht.
Vor der Höhle werden währenddessen die
Besatzungsmitglieder der Voyager mit Phaserwaffen beschossen. Janeway baut
jedoch einen Hinterhalt auf und entwaffnet die Angreifer. Diese
entschuldigen sich für ihr Verhalten da sie dachten, dass die
Voyager-Besatzung Briori seien. Die Briori waren für den Transport der
37'er verantwortlich. Die anderen Menschen auf dem Planeten sind praktisch
die Kinder der 37'er, die die Briori erschaffen haben um sie zu
versklaven. Den Menschen gelang es jedoch die Briori zu vertreiben. Da die
gesamte Technik beim Aufstand zerstört wurde, gibt es allerdings auch keine
Option mehr für die Voyager, sich der Briori-Technik für die Heimreise
zu bedienen.
Am Ende bieten die Menschen des Planeten
Janeway an, bei ihnen sesshaft zu werden. Der Captain lehnt dies für sich
jedoch ab und überlässt es der Besatzung, eine Entscheidung zu treffen.
Die Crew entscheidet sich komplett für den Weiterflug - Janeway ist erleichtert.
Die 37'er hingegen bleiben auf dem Planeten.
Bewertung
Der Alphaquadrant kann nicht weit
sein, wenn man die erste Menschenkolonie bereits jetzt antrifft. Doch Spaß
beiseite! Nach 20 Episoden (oder 19, wenn man den Pilotfilm als eine Episode
sieht) der Heimreise will man dem Zuschauer wenigstens zum Staffelende einen
Hoffnungsschimmer geben, damit diese nachher nicht genauso verzweifelt sind
wie die Voyager-Crew. Also schuf man eben Menschen, die auf mehr merkwürdige
als plausible Weise von der Erde in den Deltaquadranten verschlagen wurden.
Die Briori scheinen schon ein ziemlich
dummes Volk gewesen zu sein - warum holen sie sich Menschen von der
anderen Seite der Galaxie, wenn andere, gleichwertige Spezies so nah sind?
Das steht leider nicht im Einklang zu ihrer offenbar weit entwickelten
Technologie, die ja das Ergebnis hoher Intelligenz sein muss.
Wir können also schon einmal
feststellen, dass die Herleitung den Autoren nicht sehr gut gelungen ist.
Überhaupt: Wie ist das Auto in den Weltraum gelangt? Und warum haben die
Briori gleichzeitig auch das Equipment der Entführten mitgenommen und auf
dem Planeten aufgestellt? All das ergibt keinen Sinn und es schadet der
Episode, die ansonsten eigentlich von der Handlung her recht gut ist.
Am Ende der Staffel besteht nun plötzlich
die Wahl, unter Menschen sesshaft zu werden, anstatt eine eigentlich
hoffnungslose Reise fortzusetzen, die nach den Schwierigkeiten der ersten
Staffel wohl manch einem strapaziöser geworden ist als er/sie es sich
vorstellen konnte. Dennoch entscheiden sich alle für die Weiterreise.
Das mag aus Solidarität untereinander geschehen sein (wer beeinflusst schon
gern das Schicksal Anderer so tiefgreifend), andererseits vielleicht auch
als Affront gegen Janeways "Caretaker"-Entscheidung. Die
Menschen auf dem Planeten stellen hier nur eine Alternative zur
Rückkehr in den Alphaquadranten dar.
Auf alle Fälle setzt an diesem Punkt
ein gewisses Maß an Spannung ein, da man sich letztlich doch nicht so
sicher ist, ob wirklich alle für die Weiterreise sind.
Von den Special Effects her hält diese
Episode auch ein ganz besonderes Bonbon bereit, nämlich die Landung der
Voyager auf einem Planeten. Wenn auch der Grund dafür eher Spieltrieb als
Notwendigkeit ist, erfreut der Anblick des landenden Schiffes wohl annähernd
jeden Star Trek-Fan, da bisher die wenigsten Raumschiffe freiwillig
gelandet sind (Enterprise NCC 1701 in
Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock
und Enterprise NCC 1701-D in
Star Trek: Treffen der Generationen).
Insgesamt ein gutes Staffelfinale für
die erste Staffel einer neuen Serie, die sich noch zu bewähren hat,
allerdings mit tiefgreifenden Handlungsungereimtheiten, die man aber
wahrscheinlich nicht ändern konnte und wollte.
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