Manu Intiraymi
Unter großem Applaus betrat Manu Intiraymi die Bühne. Der Überraschungsgast der letzten FedCon gab sich sehr locker und war am gesamten Con-Wochenende irgendwo im Achtermann oder auch in der Goslaer Innenstadt zu finden.
Da es zunächst einmal keine Fragen gab, erzählte Manu einige Geistergeschichten. Er meinte, Deutschland als sehr altes Land habe ja sicherlich eine ganze Menge Geister und Gespenster. Also fragte er, ob von den Anwesenden bereits jemand einen Geist gesehen habe. Ihm sei das mehrfach passiert, und er erzählte eine Geistergeschichte:
Einmal war er als kleines Kind mit seinen Eltern bei Bekannten zu Besuch gewesen. Er schaute sich ein wenig im Haus um und traf in einem der oberen Stockwerke auf ein anderes Kind, mit dem er kurz zusammen spielte. Plötzlich knarrte zwei Stockwerke weiter unten die Treppe, und er bekam einen großen Schreck, versuchte dann aber, das als normal abzutun. Kurz darauf ertönte das gleiche Knarren aus dem Stockwerk unter ihm, zugleich sprach ihn das Kind mit einer sehr tiefen und alles andere als kindlichen Stimme an.
Wenige Zeit später knarrte die Treppe zu seinem Stockwerk. Gelähmt vor Angst traute er sich nicht, auf die Tür zu blicken. Als sie sich öffnete, hastete er in panischer Angst aus dem Fenster und kletterte ins Erdgeschoss, wo er auf seine Eltern und die Bekannten traf. Dort erfuhr er, dass in dem Haus überhaupt kein Kind lebt. Allerdings war es dort vor Jahren zum tragischen Tod einer Familie gekommen.
Anschließend wurde die Frage gestellt, wie es war, mit Jeri Ryan zusammen zu arbeiten. Scherzhaft erklärte Manu, dass es sehr hart war, mit dieser tollen und bewundernswerten Frau zusammen zu arbeiten. Ständig während der Dreharbeiten konnte er nur an Jeri denken und den Blick nicht von ihr wenden, und während des Panels ging es ihm kaum anders. Immer, wenn er überlegte, was er sagen sollte, schweiften seine Gedanken scherzhaft zu Jeri ab.
Zwischendurch betrat plötzlich ein als Borgkönigin verkleideter Gast
vom Star Trek Club Regensburg die Bühne und sagte: "Icheb, why did you leave the collective?". Manu war sprachlos und folgte dann wie paralysiert der Borg einige Schritte von der Bühne, bevor die kurze Einlage beendet war und sowohl Manu als auch die Borgqueen großen Applaus ernteten.
Dann wurde gefragt, was sein Ziel als Schauspieler ist. Manu meinte, er würde gerne soweit kommen, dass er sich seine Rollen aussuchen kann. Derzeit nimmt er beinahe jeden Job an, den er bekommen kann. Je mehr Geld er dafür bekommt, desto besser. Allerdings habe er in dieser Hinsicht auch eine Schmerzgrenze: er würde beispielsweise niemals Ballerspiele an kleine Kinder verkaufen oder Werbung für soetwas machen, wenn sie sich an Kinder richtet.
Sein großes Idol ist Tom Hanks. Er bewundert Hanks Fähigkeit, jede Rolle völlig unterschiedlich zu spielen. Schauspieler wie Harrison Ford wären zwar gute Schauspieler, aber sie spielten immer wieder die selbe Rolle, egal in welchem Film. Anders eben Tom Hanks, und so weit würde Manu gerne eines Tages kommen.
Auf die Frage, wie er sich fühlte, als er seine Rolle bei Voyager bekam, machte Manu erst einmal einen großen Sprung in die Luft: es sei ein großartiges Gefühl gewesen, als er die Rolle bekam - und seine Portemonnaie hat sich darüber genauso gefreut wie er selbst. Zu seinen Lieblingsepisoden zählt unter anderem "Imperfection", wie er dann erklärte.
Danach wurde gefragt, ob es etwas gibt, das er an Conventions hasst. Er meinte, dass er eigentlich nichts an Conventions hasst, im Gegenteil liebt er Conventions. Allerdings gibt es natürlich ein paar Aspekte, die einem mit der Zeit auf den Nerv gehen: wenn man eine ganze Nacht lang auf der Autobahn unterwegs ist, sieht man selbst im Schlaf noch die vorbeirauschenden Mittelstreifen. Ähnlich fühlt er sich, wenn er einen ganzen Tag lang Autogramme gegeben hat, beim Einschlafen hört er dann ständig "Manu, can you sign this?" Trotzdem genießt er es, seine Zeit auf Conventions zu verbringen, er hat viel Spaß dabei.
Damit war das Panel dann beendet. Leider hatte Manu von sich aus nicht sehr viel zu erzählen, und trotz seiner mehrfach wiederholten Aufforderung, Fragen zu stellen, musste er verschiedentlich die Zeit mit Witzen und Jokes überbrücken, denn es kamen insgesamt wenige Fragen, und er hatte sie immer schnell beantwortet. (ys)